Die Wilde Bühne zu Gast im Adaptionszentrum Fellbach

Am bislang heißesten Tag des Jahres begrüßten das Team und die Rehabilitanden:innen des Adaptionszentrums in Fellbach erwartungsvoll das Theaterensemble „Wilde Bühne“ aus Stuttgart mit Eis und neugierigen Blicken. Wer zu Beginn noch glaubte, sich vom Programm von Meike Jauernig (Theaterpädagogin) und Carina Weirather (Theatertherapeutin) nur berieseln zu lassen und sich entspannt im Stuhl zurück lehnen zu können, der wurde schnell eines Besseren belehrt. Denn die Beiden hatten ein aktives Programm dabei, das jeden ins Schwitzen brachte.

 

Zunächst stellte das Theaterduo den gemeinnützigen Verein vor, der sich bereits vor über 30 Jahren als soziokulturelles Forum für ehemalige Suchtmittelabhängige gründete. Die Theatergruppe ist für jeden abstinenten Interessenten offen, der Lust und Freude am Spiel hat, sich auf Bühnen ausprobieren oder einfach nur in einem cleanen Rahmen in Stuttgart Anschluss finden will. Getreu dem Motto: alles kann, nichts muss.


Die Theatergruppe ist mit rund 300 Auftritten pro Jahr, insbesondere in Präventionsprojekten an Schulen, sehr gefragt. Dabei werden authentische Theaterstücke aufgeführt, die gesellschaftskritische Themen behandeln, das Publikum zum Lachen bringen, aber auch nachdenklich stimmen; Austauschrunde mit den Schauspieler:innen über biografische Erlebnisse inklusive.

Für das rund zweistündige Nachmittagsprogramm in der Adaption sahen die Beiden insbesondere Aufwärmübungen aus der Bühnenarbeit vor, welche die Stimme, die Gefühle, die Haltung und die Mimik miteinander verbinden. Dabei wurde der Ein oder Andere ziemlich aus der Komfortzone gelockt und Hemmungen und Schamgefühle abgelegt.


Ob in „Superhelden-Pose“ oder bei dem „Schnick-Schnack-Schnuck-Battle“, es wurde viel miteinander gelacht und so füllte sich nach anfänglicher Skepsis der Interessenten Zettel für einen Schnuppertag in der Theatergruppe,nach der Sommerpause schnell. Denn: die wilde Bühne sucht immer nach neuen, mutigen Schauspieler:innen, die ihre persönlichen lebensgeschichtlichen Erfahrungen in das künstlerische Schaffen einfließen lassen wollen.

 

Für alle Beteiligten ein großer Erfolg und so wurde klar, der nächste Besuch soll nicht lange auf sich warten lassen.

 

Melanie Bauch

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Veröffentlichung

Di, 26. Juli 2022

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