Suchtberatung.digital geht online

Die Plattform www.suchtberatung.digital geht online. Das Land unterstützt die Koordinierungsstelle sowie Pilotberatungsstellen mit 220.000 Euro.

 

Probleme mit Alkohol, Cannabis oder Glücksspiel sind für Betroffene und deren Umfeld sehr oft immer noch schwer einzugestehen. Mit der digitalen Plattform „DigiSucht“ soll es für sie in Baden-Württemberg deshalb ab sofort einfacher werden, entsprechende Hilfsangebote und Unterstützung zu finden. Unter der Adresse www.suchtberatung.digital kann unkompliziert digital Kontakt zu entsprechenden Beratungsstellen im Land aufgenommen werden. Auf Wunsch kann in einem weiteren Schritt auch die Beratung komplett digital durchgeführt werden oder bei Bedarf persönlich vor Ort stattfinden.

 

An der Entwicklung der Beratungsplattform „DigiSucht“, die auf Bundesebene angestoßen wurde, waren Expertinnen und Experten aus Suchtberatungsstellen, Landesstellen sowie der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) beteiligt. Die Landesstelle für Suchtfragen koordiniert für Baden-Württemberg das Vorhaben und wird für die Schulung der Fachkräfte sorgen. Das Beratungsangebot ist mit allen Endgeräten (Smartphone, Tablet, Laptop) direkt über das Internet nutzbar, es braucht keine App und keine extra Software. Mit der DigiSucht-Plattform steht erstmals eine länder- und trägerübergreifende technische Infrastruktur zur Verfügung.

Die Technik und die verschiedenen Angebote auf der Plattform DigiSucht sind leicht und selbsterklärend zu bedienen. „Für Jeden, der zum Beispiel digital einkauft oder eine Reise bucht, ist die Nutzung der Beratungsplattform kinderleicht – auch wenn der Anlass ganz und gar kein Kinderspiel ist. Wir hoffen, dass die Menschen das als Erleichterung erleben und so frühzeitiger Hilfe in Anspruch nehmen werden“, erhofft sich Elke Wallenwein, Vorsitzende der LSS, von dem neuen Angebot.

 

Die Landesstelle für Suchtfragen sorgt im Zuge des Landesförderprogramms „Zukunftsland BW – Stärker aus der Krise“ zusammen mit dem Sozialministerium BW und zunächst mit drei Pilotberatungsstellen für die flächendeckende Versorgung. Im Laufe des Projekts sollen bis Ende des Jahres 2023 möglichst viele Beratungsstellen angeschlossen werden. Land unterstützt Koordinierungsstelle sowie Pilotberatungsstellen mit 220.000 Euro. Die Jugend- und Suchtberatung in Heilbronn ist eine der drei Pilotberatungsstellen in Baden-Württemberg und seit Montag, 17.10. für Bürger*innen über die digitale Beratungsplattform erreichbar.

 

Die Konzeption, die technische Umsetzung sowie der jetzt angelaufene Modellbetrieb der DigiSucht Plattform werden vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gefördert. In 14 Bundesländern ist das Online-Suchtberatungsangebot verfügbar. Die Administration und Organisation von DigiSucht in Baden-Württemberg erfolgt durch Landeskoordinierungsstellen.

 

Verantwortlich für die Umsetzung des DigiSucht Projektes ist die delphi Gesellschaft für Forschung, Beratung und Projektentwicklung mbH in Berlin. Die technische Umsetzung erfolgt durch die Virtual Identity AG. Technisch baut die DigiSucht Plattform auf eine Open-Source-Software des Deutschen Caritasverbands (DCV) auf, die bereits seit mehreren Jahren erfolgreich für die themenübergreifende Onlineberatung genutzt wird und deren Entwicklung ebenfalls durch Mittel des Bundes gefördert wurde.

 

In Baden-Württemberg wird die ambulante Suchthilfe von rund 100 Beratungsstellen im ganzen Land umgesetzt. Bis auf vier kommunale Stellen befinden sich alle in Trägerschaft der freien Wohlfahrtspflege.


BMG_DigiSucht_Web

Die Entwicklung und der Betrieb der DigiSucht Plattform werden gefördert vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und unterstützt von den zuständigen Landesministerien der beteiligten Bundesländer, in diesem Fall dem Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg im Zuge des Landesförderprogramms „Zukunftsland BW – Stärker aus der Krise“.

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Veröffentlichung

Di, 18. Oktober 2022

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